Bei einem Charterflug handelt es sich um einen Flug, der häufig von Reiseanbieter genutzt wird, um den Kunden ein Pauschalangebot machen zu können. Hier werde eine bestimmte Anzahl von Plätzen für einen bestimmten Flug von einer Fluggesellschaft abgekauft, um diese dann in Kombination mit einem Hotel und den Transfer zum Hotel den Kunden anbieten zu können. Dabei kaufen die Reiseveranstalter die Flugplätze auf eigenes Risiko, da ein vorangehende Festlegung der Reisendenzahl nicht möglich ist, den die Reise wird erst später als Komplettpaket den Interessenten angeboten. Das Ziel eines Charterflugs war anfänglich die Vermittlung von günstigeren Reisemöglichkeiten für Touristen. Aus diesem Grund wurden die Charterflüge in zwischenstaatlichen Abkommen von einigen Steuern und Abgaben befreit. Da anfänglich viele Fluggesellschaften in staatlicher Hand waren, wurden Charterflüge jedoch mit einer Vielzahl von Auflagen versehen. So musste ein Charterflug immer mit einer touristischen Leistung angeboten werden, damit auch ein finanzieller Vorteil für das Land entstand. Außerdem war diese Art der Flüge auf eine bestimmte Anzahl pro Land begrenzt und jeder Tourist, der mit einem Charterflug in das Land reiste, musste es auch auf diesen Weg wieder verlassen. Den Preisvorteil, der bei einem Charterflug besteht, resultierte vorwiegend aus der engeren Bestuhlung. Des Weiteren wurde eine höhere Auslastung der Flugzeuge gewährleistet, da eine Abnahmepflicht der Plätze bestand. Außerdem können durch den Ticketverkauf des Reiseveranstalters die Verwaltungskosten der Fluggesellschaft gesenkt werden, da diese sich jetzt nicht mehr um den Verkauf kümmern mussten. Und da die meisten Reiseveranstalter einen Transfer in das Hotel mit anboten, konnten kleinere und abgelegene Flughäfen angeflogen werden. Um diese Vorteile zu nutzen, gründeten einige Fluggesellschaften Tochterfirmen, die sich nur auf Charterflüge spezialisierten. Doch schon seit den 80er Jahren verwischen die Grenzen zwischen Linienflug und Charterflug wieder. So bieten einige Reiseveranstalter, um die Garantieabnahme der Flugplätze zu sichern und sich gegenüber der steigenden Konkurrenz durchzusetzen, teilweise nur den eigentlichen Flug an, ohne Hotel und andere Übernachtungsmöglichkeit. Bei dem Verkauf der Tickets musste jedoch immer noch auf die Einhaltung der Formalien geachtet werden, aus diesem Grund wurden häufig Scheinleistungen angeboten. Falls der Tourist diese dann doch in Anspruch nehmen wollte, wurden die Nutzer in eine billige freie Unterkunft einquartiert. Nach der Abschaffung von verschiedensten Bestimmung der internationalen Luftfahrtorganisation in den 90er Jahren, verschwimmen immer mehr die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Flugarten. Heute spricht man kaum noch von einem Linien- oder Charterflug, aber rechtlich betrachtet gibt es immer noch Unterschiede zwischen den beiden Reisearten.